Auf Nervenkitzel bis zur letzten Runde folgten strahlende Gesichter im Ziel: Im letzten Rennen der Fanatec GT2 European Series gelang Werksfahrer Reinhard Kofler zusammen mit Martin Koch im KTM X-BOW GT2 ein lupenreiner Start-Ziel-Sieg. Stefan Rosina und Gilles Vannelet machten dank einer starken Aufholjagd den Doppelsieg im französischen Le Castellet perfekt. Jubeln durfte auch das KTM-Kundenteam RTR Projects, das sich den Titel in der Am-Wertung sicherte. Jan Krabec setzte sich denkbar knapp gegen Markenkollege Klaus Angerhofer durch.
„Ein besonderer Tag für den Kundensport von KTM“, resümierte Reinhard Kofler, der dem Team MZR zum ersten Sieg in der hart umkämpften Rennserie verhalf. Für den 38-Jährigen ging es zugleich um den Titel in der Pro-Am-Wertung, den er mit einem Punkt Rückstand denkbar knapp verpasste. Der Freude tat dies keinen Abbruch: „Wir haben uns erst die Pole-Position gesichert und konnten uns im Rennen anschließend an der Spitze absetzen“, so Kofler. „Das Team war bestens aussortiert und das Fahrzeug perfekt vorbereitet. Somit konnte ich an die super Vorarbeit von Reini anknüpfen und in der zweiten Rennhälfte den Sieg einfahren“, ergänzte Martin Koch.
Gleich zwei Rennsiege und einen Titel fuhr Jan Krabec ein. In einem fesselnden Schlusssprint eroberte der Fahrer des Kundenteams RTR Projects in der vorletzten Kurve die Führung in der Am-Klasse. Für den 40-Jährigen ging im Süden von Frankreich damit ein Traum in Erfüllung. „Ich hatte zum Saisonbeginn gehofft, um den Titel kämpfen zu können. Dass dies nun Realität wurde, ist unglaublich. Ich bin stolz darauf, dass wir dies aus eigener Kraft geschafft haben“, so der neue Champion.
Zu den ersten Gratulanten gehörte Klaus Angerhofer, ärgster Widersacher von Krabec im Titelkampf: „Jan war immer ein ganz starker Gegner und hat verdient gewonnen“, so der Fahrer von True Racing by Reiter Engineering. „Wir haben die Meisterschaft sicherlich nicht erst beim Finale verloren. Hier und da haben kleine Fehler dazu geführt, dass wir wertvolle Punkte liegenlassen haben.“ Gemeinsam mit Teamkollege Sehdi Sarmini heimste Angerhofer insgesamt drei Laufsiege im Saisonverlauf ein. Sarmini belegte in der Gesamtwertung Platz drei.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt unterdessen Stefan Rosina auf das Finale auf dem Circuit Paul Ricard zurück. „Ich bin glücklich mit dem Rennergebnis“, sagte er, nachdem er gemeinsam mit Gilles Vannelet Platz zwei in der Pro-Am-Wertung einfuhr. „Aber enttäuscht bin ich auch, was die Meisterschaft angeht. Vor dem Finale waren die Titelchancen noch intakt.“
Dass Rosina überhaupt bis zum letzten Rennen in den Titelkampf eingreifen konnte, war einem teaminternen Fahrzeugtausch zu verdanken. Nach einem Unfall, bei dem Teamkollege Nicolas Saelens glücklicherweise unverletzt blieb, übernahm der Slowake das Fahrzeug von Hubert Trunkenpolz und Laura Kraihamer.
Im KTM X-BOW GT2 mit der Startnummer 51 feierten derweil die beiden Franzosen Alexandre Leroy und Bertrand Rouchaud ihr Debüt und verbuchten auf Anhieb ihre ersten Punkte im Championat.